Wie können Transformationsprozesse der Stadtplanung gerechter und inklusiver gestaltet werden? Als Beitrag transformativer Forschung untersucht diese Arbeit, wie Städte angesichts aktueller Krisen soziale und ökologische Gerechtigkeit herstellen, bewahren und ausbauen können.
Am Beispiel des Umgestaltungsprozesses der Gumpendorfer Straße in Wien wurde ein Citizen-Social-Science-Experiment mit Alleinerziehenden durchgeführt – einer Gruppe, die besonders von Klimafolgen betroffen und in Beteiligungsprozessen üblicherweise unterrepräsentiert ist. Als Co-Forschende setzte sich die Gruppe Alleinerziehender mit folgender Frage auseinander: „Wie kann die Umgestaltung der Gumpendorfer Straße Alltagserleichterungen für Ein-Eltern-Familien schaffen?“ So wurden nicht nur konkrete Gestaltungsbedürfnisse, sondern vor allem wertvolle Erkenntnisse gewonnen, wie Bestandstransformationen inklusiv(er) gestaltet werden können. Das Projekt zeigt, dass geteilte Marginalisierungserfahrungen oft der entscheidende Zugang zur Beteiligung sind – nicht das Thema oder der wissenschaftliche Rahmen.
Vor den Herausforderungen urbaner Nachhaltigkeitstransformationen erprobt diese Arbeit, wie Citizen Social Science als Forschungsansatz Anwendung in der Stadtplanung finden und Transformationsprozesse um die Perspektiven marginalisierter Gruppen ergänzen kann. Die Arbeit ist nicht zuletzt ein Beitrag zur Bestandstransformation aus der Perspektive jener Gruppen, die im sozialen Raum schlechtergestellt sind, in existierenden demokratischen Praktiken benachteiligt werden und auf deren Wissen zur sozialen und ökologischen Transformation schon viel zu lange verzichtet wird.
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