Die Geometrie von Stalaktitengewölben

Studie der Mihrab Muqarnas von Architekt Sinan

Anett Mülayim

Zentraler Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Analyse der architektonisch-geometrischen Herleitung und Entwicklung der Stalaktitengewölbe (Muqarnas) in den Mihrab-Nischen ausgewählter Moscheen von Architekt Sinan in Istanbul.Um sich dem Forschungsgegenstand anzunähern, werden zuerst die geschichtliche Entwicklung der Gebetsnischen sowie die Bedeutung der Geometrie in der islamischen Kunst betrachtet. Da das Muqarna jedoch kein ausschließlich osmanisches Gestaltungselement ist, sondern seinen Ursprung im östlichen (iranischen) Stil hat, werden auch Mihrabs aus diversen Vorgängerbauten im Iran und im Reich der Rum-Seldschuken in Anatolien analysiert und anschließend mit den Entwürfen Sinans verglichen. Die Untersuchung der Stalaktitengewölbe erfolgt anhand von Grundrissplänen, die der japanische Bildhauer Shiro Takahashi in einer Online-Datenbank zusammengestellt hat. Diese Darstellungen werden nachgezeichnet und basierend auf den Lehren des iranischen Mathematikers Jamshid Ghiyath al-Din al-Kashi weitergehend analysiert. Somit können die Grundrisse miteinander verglichen und mögliche Parallelen sowie Unterschiede herausgearbeitet werden. Das Ziel der Arbeit ist es, die Muqarnas-Strukturen, die gestalterische Entwicklung der Gebetsnischen in Anatolien und nicht zuletzt die Formensprache des Architekten Sinan näherzubringen. Denn all diese Aspekte des 16. Jahrhunderts prägen auch die neu errichteten Moscheen in Istanbul – so etwa die 2019 eingeweihte Çamlıca-Moschee.Alle hier hochgeladenen Inhalte sind das eigene Werk der Absolventin oder des Absolventen.




Studiengang
Architektur
Betreuer*in
Univ.Ass.in Mag.a Dr.in phil. Negar Hakim Afyouni
Institut für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege
Forschungsbereich Baugeschichte und Bauforschung
Abschluss
11/2023