Der Inhalt dieser Arbeit und ihr Hauptthema sind identisch: Text und der Akt des Schreibens werden in den Mittelpunkt der folgenden Überlegungen zur Architektur gerückt, um eine Definition der Begriffe „Ort“ und „Raum“ zu entwickeln. Das zwischen diesen Begriffen und dem Schreiben aufgespannte Forschungsfeld ist komplex und außerordentlich vielfältig. Es war daher von Beginn an nicht das Ziel, dieses Themenfeld abschließend darzustellen oder eine eindeutige Theorie darüber zu formulieren, wie Raum geschrieben werden kann. Vielmehr werden unterschiedliche Perspektiven untersucht, indem theoretische Ansätze unredigierten Schriften über Räume, die von Kolleg_innen gesammelt wurden, gegenübergestellt werden. Mit dieser Herangehensweise wird die Dualität – die dialektische Beziehung zwischen Autor_innen und Leser_innen –, die tief im Akt des Schreibens verwurzelt ist, in den Vordergrund gerückt und eine heterogene Sammlung von Texten generiert, die verdeutlicht, wie tief das Selbst in die Räume, die es bewohnt, eingeschrieben ist, und wie tief diese Räume in das Selbst eingeschrieben sind. In diesem Prozess werden inhärente Potenziale dieses Aktes für die Wahrnehmung, Verarbeitung und Modulation von architektonischen Räumen ausgelotet. Abschließend finden diese Überlegungen ihre dreidimensionale Übersetzung in eine Installation, welche die Idee des Lesens und Schreibens aus der flachen, weißen Begrenzung der Seite herausführt. Sie besteht aus einem in Wachs gegossenen Tisch, vier gravierten Stühlen und Geräten zum Lesen einer fortlaufenden Textzeile.
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