Betriebsgebiete unterscheiden sich aus raumplanerischer Sicht von anderen Widmungskategorien durch ihre vielfältigen und zugleich spezifischen Anforderungen. Sie können erhebliche räumliche Auswirkungen haben und kontroverse Debatten auslösen. Besonders im Kontext zunehmender Flächeninanspruchnahme gewinnen sie an Bedeutung. Die kommunale Bodenvorratshaltung und die Herausforderung, gewidmete Flächen der gewünschten Nutzung zuzuführen, führen dazu, dass trotz vorhandener Nachfrage beträchtliche Widmungsreserven bestehen, die nicht verfügbar sind. Die vorliegende Arbeit untersucht das Thema anhand der spezifischen Situation in der Grenzregion des Vorarlberger und St. Galler Rheintals.
Sie basiert auf der Prämisse, dass Betriebsgebiete nicht primär auf kommunaler Ebene, sondern besser in regional abgestimmten Prozessen ausgewiesen und gesteuert werden sollten. Dazu wird das bestehende Planungsinstrumentarium hinsichtlich der Ausweisung und Steuerung von Betriebsgebieten analysiert. Neben den rechtlichen und planerischen Grundlagen der österreichischen Bundesländer werden auch Ansätze aus der Schweiz einbezogen und Fallbeispiele untersucht. Die Untersuchungsergebnisse fließen in einen Leitfaden ein, der in fünf Bausteinen die regionale Steuerung von Betriebsgebieten beschreibt. Der Fokus liegt auf der Reaktivierung brachgefallener Flächen und der Nutzung von Widmungsreserven, während Neuwidmungen nur dann in Betracht gezogen werden, wenn keine geeigneten Flächen verfügbar sind.
Damit diese Strategie erfolgreich umgesetzt werden kann, sind eine systematische Erhebung und ein Monitoring der Widmungsreserven sowie ein aktives Management der Betriebsgebiete erforderlich. Hierfür wird die regionale Ebene als geeignete Handlungsebene identifiziert. Um die bestehenden Widmungsreserven effektiv nutzen zu können, müssen die entsprechenden Instrumente zur Mobilisierung bestehender Reserven optimiert werden. Die Handlungsempfehlungen zielen darauf ab, ein neues Planungsparadigma für Betriebsgebiete zu etablieren.
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