Zukunft Bauen?

Der Diskurs um das österreichische Wohn- und Baupaket im Kontext sozialökologischer Transformationserfordernisse

Alina Bärnthaler

Aus ökologischer Sicht ist Österreich fertig gebaut. Dennoch wird der Wohnungsneubau weiterhin politisch vorangetrieben, wie am Beispiel des von der österreichischen Bundesregierung Anfang 2024 verabschiedeten Wohn- und Baupakets deutlich wird. Diese Arbeit geht der Frage nach, wie die Neubauorientierung in der Wohnungspolitik trotz der sozialökologischen Notwendigkeit, leistbares Wohnen zukünftig vorrangig im Gebäudebestand sicherzustellen, diskursiv aufrechterhalten wird. Dazu wurden die dem Wohn- und Baupaket zugrunde liegenden Problemdefinitionen und Deutungsmuster anhand von Parlamentsprotokollen und Stellungnahmen verschiedener Akteur_innengruppen diskurstheoretisch herausgearbeitet. Die Diskursanalyse zeigt, dass die Neubauorientierung vorrangig von den Zielen, leistbaren Wohnraum zu schaffen und die (Bau-)Wirtschaft zu fördern, gestützt wird. Ökologische Handlungserfordernisse werden vor allem in der Reduktion der Flächeninanspruchnahme gesehen, bleiben aber den ökonomischen und sozialen Zielen untergeordnet. Stattdessen werden die Vereinbarkeit ökonomischer und sozialer mit ökologischen Zielsetzungen und die dadurch erzielbaren Win-win-Effekte betont. Die politisch vorangetriebene wachstumsorientierte Wohnraumentwicklung und die diskursive Marginalisierung ökologischer Transformationserfordernisse stehen dabei im Gegensatz zu dem raumplanerischen Anspruch einer nachhaltigen Raumentwicklung und werfen die Frage auf, welche Rolle die Raumplanung in der Transformation des Bauens und Wohnens einnehmen kann.Alle hier hochgeladenen Inhalte sind das eigene Werk der Absolventin oder des Absolventen.






Studiengang
Architektur
Betreuer*in
Univ.Ass.in Mag.a phil. Margarete Haderer PhD
Institut für Raumplanung
Forschungsbereich Soziologie
Abschluss
03/2025